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Foto: Foilpuller

Oberflächentechnik

Folien automatisiert abziehen

Die Edelstahlspezialisten von Tad Inox haben sich auf die Technik des Folienabziehens von Foilpuller eingelassen und die Entwicklung der Technik begleitet.

Der Edelstahlverarbeiter Tad Inox aus Heerlen, Niederlande, wurde 2012 von einem potentiellen Kunden im Bereich Weiße Ware auf die innovative Technik des Folienabziehens von Foilpulle aufmerksam gemacht, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Das automatisierte Abziehen von Schutzfolien seien in der Weiterverarbeitung deutlich kostengünstiger. „Die Anlage war damals noch hemdsärmelig“, berichtet Marc de Faber, Betriebsleiter bei Tad Inox. „Aber ich habe zu meinem Chef gesagt, wenn die das in der Garage können, können sie das auch größer.“ Wie sich heute zeigt, hat sich dieses Vertrauen gelohnt. Die Anlage des Maschinenbauspezialisten Foilpuller aus Bobingen läuft reibungslos, immer mehr Kunden verlangen nach dem neuen Zusatzservice – eine Erfolgsgeschichte.

Vollautomatisch statt handgeführt

Ob aus Edelstahl, Kunststoff oder Holz: Überall, wo empfindliche Oberflächen im Spiel sind, kommen Schutzfolien zum Einsatz. Sie werden aufgebracht, für die Weiterverarbeitung manuell vorgeschnitten und abgezogen – bis zur Auslieferung des Endprodukts ein altbekanntes, müßiges und vor allem aufwendiges Spiel. „Mit unserer Anlage automatisieren wir den kompletten Prozess, bei Bedarf sowohl das Aufbringen als auch das Abziehen der Schutzfolie“, sagt Ewald Stark, Technischer Leiter bei Foilpuller. „Und Tad Inox ist eines der ersten Unternehmen am Markt, das den Vorteil für sich und seine Kunden realisiert hat.“

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Pionieren erstreckt sich inzwischen über sechs Jahre. Zu Beginn existierte lediglich ein Versuchsaufbau des Anlagenkonzepts. „Man brauchte damals schon ein wenig Phantasie“, gesteht Ewald Stark. „Wir hatten einen handgeführten Tisch mit folienbehaftetem Blech, sowie ein beheiztes, händisch zustellbares Schneidrad.“ Tad Inox erkannte dennoch das Potenzial und beauftragte eine eigene Anlage. Es folgte eine mehrjährige Projektphase. Alle Werkzeuge, die im Versuchsaufbau zwar funktionell in Ordnung, aber optimierungsfähig waren, wurden überarbeitet oder neu entwickelt. Ein wesentlicher Faktor war auch die Beschaffenheit der Schutzfolie.

„Wird Schutzfolie manuell abgezogen, sind Dicke und Klebkraft nicht relevant“, beschreibt Stark einen der Knackpunkte. „Wir haben gemeinsam mit Tad Inox und seinem italienischen Lieferanten definiert, wie die Schutzfolie beschaffen sein muss, damit wir sie automatisiert bearbeiten können.“ Als die Anlage 2016 fertiggestellt war, übernahm Foilpuller in Bobingen ein Jahr lang die Bearbeitung der Bleche, die Auslieferung an den Kunden sowie die Schulung von Tad-Inox-Mitarbeitern. In dieser Zeit wurden auch störanfällige Komponenten beseitigt und Abläufe optimiert.

In der Praxis bestätigt

Im Jahr 2017 wurde die Anlage schließlich nach Heerlen transferiert. „Sie ist nicht Teil unserer Linie, denn je nach Kunde werden die Bleche nach dem Schleifen, Folieren und Schneiden weiterbearbeitet oder nicht“, erklärt de Faber. „Wobei wir feststellen, dass die Nachfrage steigt und wir durch den neuen Baustein einen klaren Wettbewerbsvorteil in unserem Portfolio haben.“ Heute laufen circa 400.000 Bleche pro Jahr durch die Foilpuller-Anlage, Tendenz steigend. Und sie ist auf technisch höchstem Stand: Vakuumsauger und Transfereinrichtungen übernehmen den Transport der zu bearbeitenden Bauteile. Ein präzise temperiertes Schneidrad ermöglicht definiertes, beschädigungsfreies Schneiden der Schutzfolie.

Dabei sorgen eine Druckeinrichtung und der genau regelbare Linearantrieb für einen exakten Schneiddruck. Flexible Konturen lassen sich über die hochgenaue Positionierung der Werkzeuge an X-, Y-, Z- und C-Achse CNC-gesteuert realisieren. Ein Schneidstempel übernimmt wiederkehrende Konturen schnell und einfach im Stanzhub. Nach der Bearbeitung erfolgt das Abheben der Folie über einen druckgesteuerten Schaber, danach wird sie über gegenläufige Bänder abgezogen und mittels einer Luftverstärkerdüse abtransportiert.

Ewald Stark resümiert: „Tad Inox ist mit uns durch die Startphase gegangen und der Erfolg freut uns sehr. Aber auch heute ist jedes Projekt für uns gewissermaßen ein Pilotprojekt, denn unsere Anlagen sind immer auf die Kundenbedürfnisse ausgelegt.“ Darum bietet Foilpuller seinen Kunden im laufenden Betrieb ein Servicepaket mit Hotline, Fernwartung, Vor-Ort-Service sowie Ersatzteillieferungen binnen kürzester Zeit.

Erweiterung des Anlagenkonzepts

Nachdem sich das patentierte Verfahren zum automatisierten Abziehen von Schutzfolien bewährt hat, erweitert Foilpuller das Konzept um das Aufbringen der Folien. „Das ist vor allem für die Automobilindustrie interessant“, sagt Stark. „Hier herrscht ein hoher Kostendruck, und jede Möglichkeit, Prozesse zu optimieren und Abläufe günstiger zu gestalten, ist eine Chance.“ Wie beim Folienabzug verringere sich der Arbeitsaufwand erheblich, da die Anlage manuelle Arbeiten überflüssig macht und reibungslos in bestehende Fertigungsabläufe integriert werden kann. Es müssen weniger Mitarbeiter eingesetzt werden und die Abläufe sind fehlerfrei.

Einsetzbar ist das Verfahren für sämtliche komplexe Oberflächen und wechselnde Fahrzeugtypen, im stationären Offline-Betrieb oder integriert in die Fertigungslinie. Das Minimum an Bearbeitungszeit – zwei Minuten – lässt sich erreichen, wenn die Anlage mit zwei Robotern ausgestattet ist und das Fahrzeug auf einem Band durch die Anlage bewegt wird.

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