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Foto: Schuler

Unternehmen

Schuler verkauft 100. Formhärteanlage

Die 100. Formhärte-Anlage von Schuler geht an einen chinesischen Automobilzulieferer. Der Auftrag bestätigt den Trend zum Presshärten als Leichtbautechnik.

1993 lieferte Schuler die ersten drei Formhärte-Anlagen an den Automobilhersteller Ford in den USA, jetzt hat das Göppinger Unternehmen den Auftrag über die 100. Formhärteanlage eines chinesischen Automolizulieferer erhalten. Die seinerzeit neue Technologie hat sich mittlerweile als Umformverfahren für den automobilen Leichtbau weltweit im Markt etabliert.

„Die Technologie ist im Vergleich zur Umformung von Aluminium, kohlefaserverstärkten Kunststoffen und Dualphasenstählen eine günstige Alternative für den automobilen Leichtbau“, erklärt Daniel Huber, der die Division Hydraulic bei Schuler leitet. Und Oemer Akyazici, Geschäftsführer von Schuler China, ergänzt: „Auch chinesische Automobilhersteller und Zulieferer wie etwa Shanghai Superior Die Technology Co., Ltd. (SSDT) oder Baowei setzen zunehmend auf das Formhärten.“

Formhärten als revolutionärer Umformprozess für den Leichtbau

Das Verfahren, bei dem Platinen aus Stahlblech auf 930°C erhitzt und beim Umformen gekühlt werden, kam Anfang der 90er-Jahre zunächst zur Verbesserung der Sicherheit von Fahrzeuginsassen zum Einsatz – wie etwa zur Verstärkung der Türen im Saab 9000, damit dieser die strengen Crash-Tests in den USA bestehen konnte. In der Großserie fand die Technologie dann zum ersten Mal beim Ford Sierra in Europa und dem Ford Merkur in den USA Anwendung. Auf den Schuler-Anlagen entstanden dafür die Seitenaufprallträger und Stoßfänger. Nach der Jahrtausendwende erkannte die Industrie zunehmend das Potenzial des Verfahrens zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts bei gleichzeitig steigenden Sicherheitsanforderungen. Weil die Formhärte-Bauteile eine höhere Zugfestigkeit aufweisen als kalt umgeformte höchstfeste Stähle, lässt sich mit ihnen auch der Materialeinsatz nach unten schrauben und sie werden leichter.

Und so tauchten 2006 in der Karosserie des Passats von Volkswagen erstmals in einem Pkw zwölf formgehärtete Bauteile auf. Schuler hatte dafür innerhalb kürzester Zeit sechs Formhärte-Anlagen gebaut und im Werk Kassel installiert. „Das war der Startschuss für ein Wachstum, das nach wie vor anhält“, sagt Daniel Huber, Geschäftsführer am Schuler-Standort Waghäusel.

Derzeit werden auf mehr als 400 Anlagen weltweit etwa 500 Mio. Formhärte-Teile jährlich produziert, und Experten gehen laut Huber von einem weiteren Anstieg aus: „Schuler hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und noch im Jahr 2006 an unserem Standort in Waghäusel ein Kompetenzzentrum für das Formhärten eingerichtet.“ 2016 folgte mit dem Hot Stamping TechCenter in Göppingen ein Forschungs- und Vorführzentrum am Hauptsitz des Unternehmens.

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