Das Start-up LIP Automation aus der Schweiz kombiniert Fabrikautomation und industrielle Bildverarbeitung in innovativen Lösungen und konnte sich damit eine Investition von Bystronic sichern. Denn beide Bereiche sind für Bystronic von zentraler Bedeutung, um die Produktlinien noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten. Mit der Beteiligung an LIP Automation kommt Bystronic diesem Ziel einen weiteren Schritt näher.
Vom Pilotprojekt zum Showcase
Ausschlaggebend für das Engagement ist ein gemeinsames Projekt, das die Beschleunigung des Biegeprozesses zum Ziel hat. Konkret geht es darum, dass ein Roboter, der mit einer Kamera bestückt ist, unterschiedlich ausgerichtete Bleche zuverlässig orten kann und sie nahtlos in die Biegeprozesse überführt. Mittelfristig soll die maschinelle Bildverarbeitung auf weitere Produktlinien ausgerollt werden. Zur Anwendung kommt sie etwa in der Qualitätssicherung oder bei der Fernwartung.
"In Zukunft unterstützen Bildverarbeitungssysteme auch bei der frühzeitigen Erkennung möglicher Ausfälle", sagt Christoph Rüttimann. Dadurch kann Downtime vermieden oder deutlich reduziert werden. Zudem soll die Technologie insgesamt helfen, Prozesse zu beschleunigen und stabiler zu machen.
Gute Chancen für langfristiges Wachstum
Die Zusammenarbeit mit LIP soll in den kommenden Jahren weiter vertieft werden. Mit LIP an der Seite kann Bystronic sein Know-how im Bereich industrielle Bildverarbeitung kontinuierlich ausbauen und die Technologie vorantreiben. Im Gegenzug profitiert das Start-up von der Expertise eines Top-Players der Branche und hat so gute Chancen auf langfristiges Wachstum. "Als Shareholder liegt es in unserem Interesse, dass LIP nachhaltig wächst", sagt Christoph Rüttimann.
Auch Schunk ist an LIP Automation beteiligt
Neben Bystronic ist auch das deutsche Unternehmen Schunk an LIP Automation beteiligt. Zwischen den Investoren besteht bereits eine gute Vertrauensbasis. Schunk beliefert Bystronic seit vielen Jahren mit Greifsystemen. Durch die gemeinsame Zusammenarbeit mit den Schweizer Jungunternehmen fliesst in die Partnerschaft zusätzliches Know-how ein. Insofern führt die neue Konstellation zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Weitere Investitionen in Start-ups geplant
Das finanzielle Engagement bei LIP Automation ist bereits das zweite dieser Art. Im Jahr 2018 beteiligte sich Bystronic am Schweizer Start-up Embotech, das Lösungen entwickelt, um die Bewegungen von Maschinen zu optimieren. In den kommenden Jahren sollen weitere Venture Capital Investitionen folgen. "Dass die bisherigen Investments in der Schweiz stattfanden, ist Zufall", sagt Christoph Rüttimann. Man schaue sich beispielsweise auch Firmen in Deutschland, den USA und China an. Mit Blick nach vorne, sagt Rüttimann: "Wir wollen jährlich ein bis zwei Investitionen in Start-ups tätigen."
Erfolgreiche Partnerschaft zahlt sich aus
Für Venture-Capital-Investitionen infrage kommen Start-ups, die mit Bystronic bereits Projekte realisiert haben. Das sind insbesondere Jungfirmen aus den Bereichen maschinelle Bildverarbeitung, künstliche Intelligenz oder Machine Learning. Voraussetzung für eine Investition ist ausserdem, dass bereits Produkte des Start-ups am Markt sind.
In der Regel beschäftigen die innovativen Jungunternehmen zwischen 10 und 20 Mitarbeitende und erwirtschaften einen Umsatz in der Höhe von 1 bis 2 Mio. "Solche Firmen sind sehr dynamisch und agil", sagt Christoph Rüttimann. "Sie können sehr schnell auf unsere Bedürfnisse eingehen." Dies versetzt Bystronic wiederum in die Lage, den wandelnden Kundenbedürfnissen jederzeit und rasch mit innovativen neuen Lösungen zu begegnen.