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Modernisierter Drehrohrofen: Darin werden Destillationsrückstände aus dem Aufbereitungsprozess der Lösemittel thermisch verwertet.
Foto: Ingo Jensen/Richard Geiss
Modernisierter Drehrohrofen: Darin werden Destillationsrückstände aus dem Aufbereitungsprozess der Lösemittel thermisch verwertet.

Unternehmen

CO2-arme Lösemittel dank überholtem Drehrohrofen

Durch die Modernisierung eines Drehrohrofens spart die Richard Geiss GmbH rund 25 Prozent Energie ein. Langfristiges Ziel sind CO2-neutrale Lösemittel.

CO2-neutrale Lösemittel lautet das Ziel der Richard Geiss GmbH. Diesem Ziel ist der Lösemittelspezialist aus Offingen nun einen großen Schritt nähergekommen – und zwar dank des Umbaus des hauseigenen Drehrohrofens. In dem Drehrohrofen werden Destillationsrückstände aus dem Aufarbeitungsprozess der Lösemittel thermisch vor Ort verwertet. Die dadurch entstehende Energie nutzt die Richard Geiss GmbH wiederum für die Lösemittelaufbereitung und reduziert mit dem Konzept „Waste to Energy“ ihren Gasverbrauch um rund ein Viertel. Auch der CO2-Fußabdruck wird dadurch geringer, und zwar um 1.482 t pro Jahr.

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Mammut-Projekt

Für den Komplettumbau des Drehrohrofens hat das Familienunternehmen jüngst 2,1 Mio. EUR investiert. „Wir haben unser Mammut-Projekt ‚Ofen-Modernisierung‘ erfolgreich gestemmt und so einen Meilenstein auf unserem Weg zu CO2-neutralen Lösemitteln gesetzt. Denn eine CO2-reduzierte Produktion wirkt sich eben nicht nur positiv auf den CO2-Fußabdruck unseres Unternehmens aus, sondern letzten Endes auch auf die CO2-Bilanz unserer Produkte. Das ist natürlich auch für unsere Kunden und ihr Umweltmanagement interessant“, erklärt Bastian Geiss, geschäftsführender Gesellschafter der Richard Geiss GmbH.

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Das rund zehn Meter lange Drehrohr des neuen Ofens am Standort in Offingen.
Foto: Ingo Jensen/Richard Geiss
Das rund zehn Meter lange Drehrohr des neuen Ofens am Standort in Offingen.

CO2-Fußabdruck der Lösemittel-Rezyklate reduziert

Bereits seit Jahrzehnten betreibt der Lösemittelspezialist aus Offingen Kreislaufwirtschaft. Einige der Destillate sparen bis zu 90 % CO2 im Vergleich zu Frischware. Bis zu 50.000 t Altware kann die Richard Geiss GmbH pro Jahr am Standort in Offingen zu hochreinen Destillaten aufarbeiten. „Dass wir dank des modernisierten Drehrohrofens nun rund ein Viertel der Energie für den Destillationsprozess bei uns am Standort selbst erzeugen und dadurch Gas einsparen, reduziert den CO2-Fußabdruck unserer Lösemittel-Rezyklate enorm“, verdeutlicht Bastian Geiss. Durch die Modernisierung des Drehrohrofens hat sich auch der Umfang der Stoffe, die dort verwertet werden können, deutlich erweitert. Das hat auch die Verbrennungskapazität verdoppelt: von 3.000 t auf 6.000 t pro Jahr. So spart der Spezialist zudem Transportwege.

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Waste to Energy: Die Energie aus dem Drehrohrofen nutzt die Richard Geiss GmbH für die Lösemitteldestillation und spart damit rund ein Viertel Gas sowie 1.482 t CO
Foto: Jensen
Waste to Energy: Die Energie aus dem Drehrohrofen nutzt die Richard Geiss GmbH für die Lösemitteldestillation und spart damit rund ein Viertel Gas sowie 1.482 t CO2 im Jahr.

So kann es gehen

„Wir zeigen, wie es anders gehen kann: mit Kreislaufwirtschaft und eigen produzierter Energie“, betont Bastian Geiss. Eine Studie des Verbands der chemischen Industrie (VCI) aus dem Jahr 2019 unterstützt diese Aussage: Eine treibhausgasneutrale Chemie in Deutschland ist technologisch möglich; der Schlüssel zu 0 CO2 liegt dabei vor allem in der Art der Energieversorgung. Aktuell kommt diese noch zu großen Teilen aus fossilen Energieträgern. „Alle wollen eine klimaneutrale Industrie: die Bundesregierung bis 2045, die EU bis 2050. Gerade die Chemieindustrie steht vor großen Umwälzungen und muss an verschiedensten Stellschrauben drehen, um dieses Ziel zu erreichen“, schließt Bastian Geiss.

(sms)

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