Seit über zwanzig Jahren hat die Band- und Feinstahl Service Rudolph und Brockmann GmbH eine Präzisions-Längsteilanlage von Burghardt + Schmidt (B+S) im Einsatz. Mit ihr bearbeitet das Unternehmen Bandstahlbänder und bietet auch die damit verbundenen Dienstleistungen an. Pauly-Brockmann, Betriebsleiter des Familienunternehmens, erklärt: „Unsere große Längsteilanlage wird auch zum Vorschneiden der Stahlbänder eingesetzt. Die Weiterverarbeitung erfolgt auf kleineren Zirkularscheren, die das Band auf das vom Kunden gewünschte Endmaß zuschneiden.“ Abnehmer der Stahlbänder sind vor allem Unternehmen aus der Elektro-, Möbel- und Automobilindustrie, zum Teil auch aus der Medizintechnik und des Aufzugbaus. Stanzereien stellen daraus vor allem Federn her, die unter anderem in Kippschaltern eingebaut werden.
Anschaffung einer zweiten Längsteilanlage
Der Band- und Feinstahl Service Rudolph und Brockmann arbeitet seit vielen Jahren mit B+S im Bereich Längsteilanlagen zusammen. Deshalb war B+S auch von Anfang an im Gespräch, als es um die Anschaffung einer zweiten Anlage ging. Über die Gründe für die Investition sagt Pauly-Brockmann: „Mit der alten Anlage stießen wir an die Grenzen unserer Schneidkapazitäten. Deshalb reifte bei uns der Gedanke, eine zweite, ‚große‘ Längsteilanlage anzuschaffen. Mit zwei Anlagen im Haus wären wir flexibler in der Produktion und könnten unsere Kapazitäten erweitern“. Die Ermittlung der erforderlichen Spezifikationen und die Entscheidung für die Präzisions-Längsteilanlage von B+S nahmen mehrere Monate in Anspruch. „In der Planungsphase haben wir Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung eingebunden. Werksleitung, Geschäftsführung und B+S haben sich zusammengesetzt und Hand in Hand geplant.“
Das kann die neue Längsteilanlage
Von Vorteil war, dass die neue Anlage die moderne Variante der alten ist, wobei vor allem die weiterentwickelte Mechanik, die bedienerfreundliche Steuerung und die vielfältigen Überwachungsmöglichkeiten der Produktion ausschlaggebend waren. Die neue Anlage ist kompakt, verarbeitet hochfeste Edelstähle, kohlenstoffhaltige Stähle und Buntmetalle und kann bis zu 25 Stahlbänder parallel produzieren. Wie die alte Anlage kann sie zudem im Direktzug und mit Schlaufenregelung arbeiten. Die Schlaufenregelung ist von Vorteil bei dünnem Material, bei Dicken von 0,10 bis 0,70 mm. Alles, was darüber hinausgeht, wird im Direktzug gefahren. Die Längsteilschere kann mit Stahlauswerferringen oder mit vulkanisierten Gummiauswerfern betrieben werden. Welcher Auswerfer jeweils optimal ist, hängt vom zu schneidenden Material und indirekt vom Breiten-Dicken-Verhältnis des Stahlbandes ab. Bei schmalen Bändern sind Stahlauswerfer, bei breiten Bändern Gummiauswerfer üblich. Ein weiteres Feature der neuen Anlage: Nach dem Aufhaspeln schiebt sie die Stahlbänder auf ein Drehkreuz, um die Verpackungsschritte einzuleiten.
Fertigung deutlich flexibler
Seit Spätsommer 2022 ist die Neue im Werk 2 in Betrieb. Die Zusammenarbeit mit B+S war eng und vertrauensvoll. „Nach einigen Wochen Produktionsbetrieb stellten wir fest, dass hier und dort etwas angepasst werden musste. Zum Beispiel wurde der Durchmesser einer Umlenkrolle geändert und ein Druck im Hydraulikbereich korrigiert. Da war es ideal, dass von der B+S Group ein Mechanikspezialist und ein Programmierer vor Ort waren.“ Nun kann das Unternehmen auch Stahlbänder anbieten, die auf größere Ringe aufgewickelt sind. Das ist möglich, weil die neue Anlage mit anderen Zug- und Druckkräften arbeitet als die alte. So wird der Aufwickelzug mit einer pneumatischen Bandbremse erzeugt, um die Stahlbänder gleichmäßig und mit der richtigen Spannung aufzuwickeln. „Obwohl wir uns noch in der Lernphase befinden, merken wir schon jetzt, dass wir in der Fertigung deutlich flexibler geworden sind“, freut sich Pauly-Brockmann. „Für unsere Kunden und unseren Service ist es sehr gut, dass wir die neue Anlage haben.“