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Kantenverrunden eines Aluminiumprofils mit einer technischen Bürste von Kullen-Koti: Die Eintauchtiefe in das Werkstück muss exakt definiert sein und die abrasiven Filamente müssen sich elastisch an die Kanten und Konturen anlegen können.
Foto: Kullen-Koti
Kantenverrunden eines Aluminiumprofils mit einer technischen Bürste von Kullen-Koti: Die Eintauchtiefe in das Werkstück muss exakt definiert sein und die abrasiven Filamente müssen sich elastisch an die Kanten und Konturen anlegen können.

Oberflächentechnik

Technische Bürsten als Feinschleif-Werkzeuge

Auf der Blechexpo fokussiert sich Kullen-Koti auf hochdynamische Finishingprozesse, die zum Veredeln der Oberflächen zum Einsatz kommen.

Von Julius Moselweiß

Fachleuten der Metallbearbeitung, die wissen wollen, mit welchen Bürsten sich die Oberflächen von Bauteilen oder Werkzeugen funktionell optimieren und optisch veredeln lassen, stehen die Spezialisten von Kullen-Koti auf der diesjährigen Blechexpo in Stuttgart Rede und Antwort. Die Messebesucher können sich einen Überblick verschaffen über zahlreiche verschiedene Bürstensysteme zum Entgraten, Entrosten, Polieren, Ölen, Reinigen, Aufrauen und Strukturieren von Oberflächen. Als besonderen Themenschwerpunkt fokussiert das Unternehmen diesmal Lösungen für das Feinstschleifen und Kantenverrunden. Beide Verfahren sind seit geraumer Zeit sowohl für die Hersteller von Präzisionswerkzeugen als auch für die Zulieferer von einbaufertigen Bauteilen von wachsender Bedeutung. Es handelt sich hierbei um hochdynamische Finishingprozesse, die unter anderem zum reproduzierbaren Entgraten und Verrunden der Schneidkanten von Wendeschneidplatten und Schaftwerkzeugen sowie zum Veredeln der Oberflächen hochpräziser Premiumbauteile zum Einsatz kommen.

Eintauchtiefe entscheidend

Im Feinstschleifen lassen sich unter Verwendung rotierender Werkzeuge sowohl Grate als auch Gratwurzeln mit höchster Genauigkeit abtragen, wobei zugleich gezielt Einfluss auf die tribologischen Eigenschaften der behandelten Werkstücke genommen werden kann. Auf dem Stand von Kullen-Koti erfahren die Messebesucher beispielsweise, dass die hierfür eingesetzten Bürstensysteme ihre optimale Wirkung erzielen, wenn ihre Eintauchtiefe in das Werkstück exakt definiert ist und sich ihre abrasiven Filamente durch die planetare Rotationsbewegung sowie den Vorschub der Werkstücke elastisch an deren Kanten und Konturen anlegen können. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, werden nicht nur Grate effizient entfernt; es lassen sich dann auch Schneidkanten-Symmetrien und hohe Oberflächenqualitäten prozesssicher realisieren.

Faktoren für die Auslegung

Faktoren wie die Eintauchtiefe, die Rotationsbewegung oder der Werkstückvorschub sind freilich nicht nur für das Feinstschleifen relevante Auslegungsparameter, sondern gelten grundsätzlich für den Einsatz technischer Bürsten in der Oberflächentechnik. Sie haben direkten Einfluss auf deren Wirkungsgrad und wirtschaftlichen Einsatz und bestimmen stets die anwendungsorientierte Konfiguration von Trägerelement und Besatz. Dabei fließen neben den fallspezifischen werkstoff- und oberflächentechnischen Rahmenbedingungen immer auch kinematische und geometrische Aspekte sowie verfahrens- und medientechnische Faktoren mit in den Auslegungsprozess ein. Zusätzlich spielen mitunter die Einflussgrößen Temperatur und UV-Licht eine Rolle. Und abgesehen von alledem ergeben sich viele weitere Auswahlkriterien durch die besonderen Anforderungen einer Branche. Wie am Beispiel des Feinstschleifens gezeigt, haben beispielswiese die Hersteller von Präzisionswerkzeugen aus Spezialstählen ebenso ihre ganz spezifischen Ansprüche an eine Schleifbürste wie ein metallbearbeitender Zulieferer, der Edelstahl-Bauteile für die Lebensmittel- oder Medizintechnik fertigt oder ein Betrieb, der Premiumteile aus Leichtmetall zum Einsatz in der Luft- und Raumfahrt herstellt.

Bürsten: Finish für edle Bleche

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Abseits des Feinschleifens

Zum Messeprogramm des Unternehmens gehören auch Rund-, Pinsel-, Topf- und Tellerbürsten, die abgestimmt sind auf die Bearbeitung von Graten und Kanten unterschiedlicher Härten und Größen sowie auf das Glattschleifen von Blechen. Diese Bürstentypen eignen sich – bei entsprechender Auslegung – auch zum Entrosten oxidierter Bauteile und zum Polieren metallischer Flächen. In der Metallbearbeitung ebenfalls weit verbreitet sind die Walzenbürsten von Kullen-Koti, deren Haupteinsatzgebiet das Aufrauen und Strukturieren von Oberflächen ist. Die auf der Blechexpo gezeigten Plattenbürsten mit ihren materialschonenden Besätzen sind hingegen eine Ideallösung zum Transport empfindlicher Halbzeuge und Bleche. Teil des Ausstellungsprogramms sind außerdem Latten-, Streifen- und Straußenfederbürsten, die Metallflächen von Staubpartikel und statischer Aufladung befreien, bevor sie lackiert oder beschichtet werden. Die auf der Blechexpo ausgestellten Bürstensysteme eigen sich zudem sowohl für die automatisierte Anwendung mit Maschinen oder Robotern als auch für den halbautomatischen Einsatz mit angetriebenen Handwerkzeugen.

Blechexpo, Halle 3, Stand 3405

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Kullen-Koti zeigt in Halle 3 am Stand 3405 viele verschiedene Bürstensysteme zum Entgraten, Entrosten, Polieren, Ölen, Reinigen, Aufrauen und Strukturieren metallischer Oberflächen.
Foto: Kullen-Koti
Kullen-Koti zeigt in Halle 3 am Stand 3405 viele verschiedene Bürstensysteme zum Entgraten, Entrosten, Polieren, Ölen, Reinigen, Aufrauen und Strukturieren metallischer Oberflächen.
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