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Bettina Schall, Geschäftsführerin der P. E. Schall GmbH & Co. KG.
Foto: Schall-Messen
Bettina Schall, Geschäftsführerin der P. E. Schall GmbH & Co. KG.

Blechexpo

Bei Investitionsentscheidungen geht es nicht um Katalogware

Wer Lösungen für die Herausforderung von morgen sucht, ist auf der Blechexpo/Schweisstec gut aufgehoben – so Bettina Schall, Geschäftsführerin der P. E. Schall GmbH & Co. KG. Wir haben nachgefragt, was gerade das Messeduo zu idealen Informationsplattformen macht.

Frau Schall, die Messe ist dafür bekannt, die Trends von morgen zu zeigen. Lassen sich schon jetzt Trendthemen der diesjährigen Blechexpo erkennen?

Schall: Ganz klar sind es die Themen Prozessverbesserung, Effizienzsteigerung, Digitalisierung und Automatisierung, mit denen sich die Branche besonders befasst. Hinzu kommen die Trendthemen Ressourcenschonung und Energieeinsparung, die vielerorts im Mittelpunkt stehen.

Die Stimmung in der Industrie ist durch die schrumpfende Wirtschaft stark gedämpft. Warum ist es dennoch gerade jetzt wichtig, sich auf der Blechexpo zu informieren?

Schall: Leider ist es so, dass die Wirtschaft unter Druck steht, die Industrie insgesamt. Die einzelnen Aspekte, die hier zusammenkommen, sind ja bekannt: Energiepreise, Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel, Inflation, Unsicherheiten. Jedes Problemfeld für sich genommen ist überaus komplex, und in der Summe zwingt die Kumulation aller Herausforderungen viele Unternehmen fast in die Knie. Doch wir wissen auch, dass diese Herausforderungen als Lösungstreiber wirken. Unternehmen müssen noch effizienter, sparsamer und wirtschaftlicher arbeiten, um am Markt bestehen zu bleiben. Und so werden wir auf der Blechexpo/Schweisstec 2023 eine Stimmung erleben, die nach vorn gerichtet ist, um eben diese Herausforderungen zu meistern. Unternehmen haben am Einsparpotenzial im intelligenten Zusammenspiel zwischen Maschinen, Werkzeugen und Peripherietechnik weitergearbeitet. Ich bin sicher, dass gerade die Bewältigung der Problemfelder zu einem großen Fachbesucherinteresse führt.

Sie betonen, dass sich auf der Blechexpo Anbieter und Investitionsentscheider auf Augenhöhe begegnen. Wieso ist das so?

Schall: Bei Investitionsentscheidungen geht es nicht um Katalogware, sondern um individuelle, anwendungsangepasste Lösungen. Hierfür ist eine Fachmesse der richtige Ort, um sich zum einen direkte Vergleiche und Lösungsalternativen vor Augen zu führen. Zum anderen sind konkrete, persönliche Ansprechpartner wichtig, um Kontakte zu knüpfen und Vertrauen aufzubauen. Anbieter und Anwender müssen sich unmittelbar und auf Augenhöhe begegnen können, um miteinander in Ruhe und sorgfältig die jeweils passenden Lösungen auszuarbeiten. Hierfür ist eine Messe unverzichtbar und die geeignete Plattform.

Es ist die erste Blechexpo, die wohl nicht mehr von Einschränkungen durch Corona betroffen ist. Ist das Corona-Tief bei Präsenzveranstaltungen noch spürbar?

Schall: Aus unserer Sicht ist das Pandemie-Tief überwunden. Die Branchenbeteiligten wollen einander treffen und persönlich diskutieren. Die Erkenntnis hat sich ja längst gefestigt, dass der persönliche und direkte Austausch – vor allem auf einer B2B-Messe und in der Investitionsgüterindustrie – unverzichtbar und durch nichts zu ersetzen ist.

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Es ist die erste Blechexpo seit der Pandemie.
Foto: Schall Messe
Es ist die erste Blechexpo seit der Pandemie.

Der Hallenplan unterscheidet sich von dem der letzten Jahre. Wieso?

Schall: Wir haben für die Blechexpo/Schweisstec 2023 die Hallenaufteilung neu differenziert und strukturiert mit dem Ziel, dass der Fachbesucher einen themenfokussierten Messebesuch planen kann: In den Hallen 1, 3, 5 und 9 ist Blech-, Rohr- und Profilbearbeitung untergebracht. Die Hallen 4 und 6 haben die Stanztechnologien zum Thema. In der Halle 7 finden Trenn-, Füge- und Verbindungstechnologien ihren Platz. Die Halle 8 fokussiert Pressen- und Umformtechnologien. Und die Halle 10 schließlich behandelt Stahl-, Metallservice und Oberflächentechnik. Mit dieser klaren Aufteilung erhalten alle Bereiche der Blechexpo/Schweisstec einen jeweils hohen Stellenwert.

Gibt es noch weitere Bereiche der Blechbearbeitung, die – basierend auf den Anmeldungen – gerade an Wichtigkeit gewinnen?

Schall: Beispielsweise ist auch das Thema Maschinenperipherie ein wichtiges Handlungsfeld, da die Zuführung und Abführung von Material zunehmend automatisiert wird, vor allem robotergestützt. Insoweit hat sich die Abbildung der kompletten Prozesse in der Blechbearbeitung auch auf der Messe konsolidiert. Ziel ist ja die Prozesssicherheit und Prozesseffizienz.

Deutschland braucht wieder mehr Innovation – hier nehmen Start-ups eine wichtige Rolle ein. Wie wollen Sie dieses Jahr Start-ups fördern?

Schall: Traditionell bieten wir jungen Unternehmen bei all unseren Industriemessen mit den Start-up-Areas eine Plattform, um neue Ideen und Geschäftsmodelle zu präsentieren. Die Messeteilnahme ist ein Türöffner in die Industrie und für konkrete Anwenderkontakte. Start ups sehen wir immer als eine Bereicherung für eine B2B-Messe. Denn Fachbesucher werden stets mit neuen Herangehensweisen und neuen Lösungsperspektiven überrascht. Auch bei der Blechexpo/Schweisstec wird das so sein. Vor allem auf Neuigkeiten in den Bereichen Prozessverbesserung, Digitalisierung und Automatisierung sind wir gespannt.

Ich habe gehört, Sie haben die bereits etablierten Aussteller-Foren weiter ausgebaut. Was kann ich mir darunter vorstellen?

Schall: Das tägliche „Aussteller-Forum“ erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Der Messeveranstalter hat deshalb die Forum-Struktur für die Fachbesucher weiter ausgebaut. Erstmals zur Blechexpo/Schweisstec 2023 referieren an allen Messetagen hochkarätige Referenten der ausstellenden Unternehmen in verschiedenen, auf die Themenstruktur der Hallen abgestimmten Foren: das Stamping Forum in Halle 4 (1FO-01), das Schweisstec Forum in Halle 7 (7515), das BEST Forum in Halle 9 (9315) sowie das Steel Forum im Kongress West. Zudem werden am dritten Messetag, 09. November 2023, weitere Sonderforen mit den Verbänden ZVEI, IBU und EFB veranstaltet. Die Fachforen sind eine wertvolle Ergänzung des Messebesuchs; Fachbesucher profitieren vom aktuellen Fachwissen, von Inspirationen und vom Networking. Der Besuch ist kostenfrei.

Was dürfen die Besucher darüber hinaus für Highlights erwarten?

Schall: Dazu gehört zum Beispiel der „best-Award 2023“, der zusammen mit den Fachmagazinen Blechnet und MM Maschinenmarkt nun schon zum sechsten Mal veranstaltet wird. Die Organisatoren haben fünf Bewerbungs-Kategorien analog zu den bereits oben genannten Hallenthemen definiert. So konnte jeder Bewerber die jeweils passende Kategorie für sein Highlight finden. Auf die Erstplatzierten des „best-Award 2023“ ist die Branche sehr gespannt! Am Nachmittag des ersten Messetages werden die Preise im feierlichen Rahmen vergeben.

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Mit dem best-Award 2023 werden besondere Innovationen gekürt.
Foto: Schall Messe
Mit dem best-Award 2023 werden besondere Innovationen gekürt.

Haben Sie einen Tipp, wie sich Interessierte am besten auf ihren Messebesuch vorbereiten können?

Schall: Für eine optimale Besuchsvorbereitung ist die Hallen- und Themenstruktur neu organisiert worden – die klare Aufteilung sorgt für einen optimalen und strukturierten Messebesuch. Jeder Besucher kann sein spezielles Thema sehr leicht finden.

Und jetzt mal unter uns: Auf was freuen Sie sich dieses Jahr besonders?

Schall: Ich freue mich natürlich auf das Wiedersehen mit unseren Ausstellern. 2021 feierten sie die Blechexpo/Schweisstec als ein Fest mir fulminanter Stimmung – daran wollen wir anknüpfen. Und natürlich freuen wir alle uns auf technologische Weiterentwicklungen, um uns für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu wappnen.

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