Das Unternehmen OSG gilt weltweit als einer der führende Hersteller von Zerspanwerkzeugen. Weniger bekannt dagegen ist, dass OSG auch im Bereich der Walzwerkzeuge in den Märkten in Asien, in Nord- und Südamerika sowie Mexico zu den führenden Anbietern zählt. Das Ziel der Zusammenführung von OSG mit Ex-Cell-O GmbH in 2019 war, diesen Bereich auch in Europa zu erweitern. Das Produktportfolio von Ex-Cell-O GmbH umfasste bis dahin automatisierte CNC-Kaltwalzmaschinen, Umbauten/Modernisierungen an bestehenden Anlagen, sowie hochpräzise Walzwerkzeuge (Walzstangen), Prototypen- und Kleinserienfertigungen.
Ergänzung um Rundwerkzeuge
Der Bereich der Walzwerkzeuge beschränkte sich allerdings auf Flachwerkzeuge. Mit dem Zusammenschluss zur OSG Ex-Cell-O konnte das Produktportfolio bei Walzwerkzeugen mit Rundwerkzeugen ergänzt werden. Eine Tatsache, so Rafael Schweda, Sales Director bei OSG Ex-Cell-O, die von zahlreichen Anwendern begrüßt wurde: „Bis dahin gab es in Deutschland nur einen Hersteller für Rundwerkzeuge, der hatte, so war von Kunden zu hören, das Monopol. Anwender dieser Technologie fanden es deshalb sehr begrüßenswert, dass hier ein Wettbewerb entstand, der hinsichtlich Liefertreue, Lieferzeit aber auch Preisgestaltung zu mehr Flexibilität führte. Andererseits wurde dadurch aber auch notwendige Innovationen forciert.“
Dreiteiliges Rundwerkzeug zum Patent angemeldet
Dass sich dieser Geschäftsbereich bei OSG Ex-Cell-O positiv entwickelt, hat unter anderem damit zu tun, dass man bei der Entwicklung von Substraten, Beschichtungen und Geometrien auf die Technologieabteilung bei OSG zurückgreifen kann. Andererseits sind es aktuell aber auch Neuentwicklungen. Dazu zählt unter anderem ein dreigeteiltes Rundwerkzeug, dass bereits zum Patent angemeldet ist. Es ist das Ergebnis eines Kundenwunsches: Ein großer namhafter deutscher Automobilhersteller stand vor dem Problem, dass beim Umformen kleine Materialaufwürfe entstanden waren.
Entlehnung aus den Flachwerkzeugen
Konkret hatte man mit zweiteiligen Rundwerkzeugen, zwei Rollen, gearbeitet, die Passverzahnungen mit Anspitzungen formten. Dazu OSG Ex-Cell-O Geschäftsführer Juergen Schmid: „Wir haben uns diese Herausforderung angenommen und die Lösung über ein drittes Segment entwickelt. So wird es künftig möglich, das Profil ohne die störenden Aufwürfe herzustellen. Eine vergleichbare Technologie setzen wir seit geraumer Zeit auch schon bei Flachwerkzeugen ein.“ Dieses Werkzeug ist bei dem Automobilhersteller mittlerweile mit einwandfreien Verzahnungsergebnissen im Einsatz.
Beidseitig nutzbares Flachwerkzeug
Die Entwicklung eines bereits patentierten Balkenwerkzeugs dagegen entstand weniger auf Grund von Kundenanforderungen, vielmehr war es eine Idee der Entwicklungsingenieure von OSG Ex-Cell-O. Eine Idee, die laut OSG Material und Kosten einspart, gleichzeitig zur CO2-Reduzierung und im produktiven Einsatz zu messbaren Kosteneinsparungen führt. Zum einen ist die Investition in die beidseitig nutzbaren Flachwerkzeuge wesentlich geringer als bei zwei Einzelwerkzeugen. Ist eine Seite der Walzstange verschlissen, kann diese schnell und problemlos, in bestimmten Fällen sogar ohne Ausbau innerhalb der Maschine, gedreht werden. Erst nachdem beide Seiten verschlissen sind, muss das Werkzeug zum Nachschleifen verschickt werden.