Thyssenkrupp Steel und RWE haben einen langfristigen Grünstrom-Liefervertrag (Power Purchase Agreement, PPA) unterzeichnet, um die erste Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg mit elektrisch betriebenen Einschmelzern mit grünem Strom zu versorgen. Der Vertrag mit einer Laufzeit von 10 Jahren sieht eine Liefermenge von 110 GWh pro Jahr vor. Der Strom wird im RWE Nordsee Offshore-Windpark Kaskasi, 35 km vor der Küste Helgolands, erzeugt. Die Partnerschaft mit RWE ist ein wichtiger Baustein der Energiestrategie des Unternehmens im Rahmen des Transformationsprojekts tkH2Steel mit dem Zielbild einer nachhaltigen Stahlherstellung. Diese Strategie sieht vor, den Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom sukzessive zu steigern und damit die Weichen für eine klimaneutrale Produktion zu stellen. Hierfür sind weitere Verträge mit Ökostromerzeugern notwendig.
Transformation in vollem Gange
„Erneuerbare Energie ist neben dem Einsatz von regenerativ erzeugtem Wasserstoff – hierfür läuft derzeit eine separate öffentliche Ausschreibung an – ein Kernpunkt unserer Transformationsstrategie“, erklärt Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei Thyssenkrupp Steel. Die Direktreduktionsanlage wird in Verbindung mit den beiden elektrisch betriebenen Einschmelzern als technologisch neue Anlagenkombination in das größte europäische Hüttenwerk integriert. Die 100 % wasserstofffähige Direktreduktionsanlage produziert aus Eisenerzen direkt reduzierteres Eisen (DRI), sogenannten Eisenschwamm. In den beiden baugleichen Einschmelzern wird das DRI mit Hilfe von grünem Strom zu Roheisen erschmolzen. Mit einer Kapazität von 2,3 Mio. t regenerativ erzeugtem Roheisen pro Jahr können bereits bis zu 3,5 Mio. t CO2-Emissionen jährlich vermieden werden. Dieser Ansatz ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Produktion von Stahl.