Höhere Produktqualität, verringerte Verletzungsgefahr, einfachere Bauteilmontage, längere Lebensdauer und ein ansprechendes Erscheinungsbild – Entgraten verleiht Blechteilen „den letzten Schliff“ und wird damit entscheidender Prozessschritt bei der Blechbearbeitung. Das gilt nicht nur, aber gerade für Unternehmen, die Bauteile für Branchen wie die Pharma- und Forschungsindustrie herstellen – so auch die T&M Vertrieb OHG aus Alt-Mölln. Das Spezialgebiet der Nordlichter sind hochwertige und angepasste Ordnungssysteme zur Probenlagerung aus Edelstahl mit höchsten Qualitätsstandards. Kay Thierfeldt und Tobias Mahn gründeten T&M als reines Vertriebsunternehmen, starteten aber schon kurze Zeit später die eigene Produktion hochwertiger Ordnungssysteme aus Edelstahl. Standardausführungen gehören genauso zu ihrem Portfolio wie kundenspezifische Anfertigungen. Heute besitzen die Experten aus dem hohen Norden den Ruf in der Branche, immer eine Lösung zu finden. „Unser Leitsatz ist: Geht nicht, gibt’s nicht. Und zu 99 Prozent bekommen wir auch alles hin. Aber falls das mal nicht so wäre, gäben wir das auch ehrlich zu. Ich glaube allerdings, das ist bis heute noch nicht vorgekommen“, ergänzt Kay Thierfeldt, Geschäftsführer T&M Vertrieb OHG, schmunzelnd.
Eine reine Manufaktur
Dafür setzt T&M auf eine Kombination aus dem Knowhow der Mitarbeiter, dem Einsatz von Spitzentechnologie und höchsten Qualitätsansprüchen. Kay Thierfeldt kommentiert: „Wir sind ein reines Manufakturunternehmen. Das heißt, bei uns gibt es keine Fließbandfertigung und wir investieren nach Möglichkeit immer in die neuste Technologie, wie zum Beispiel eine Laserschneidmaschine von Trumpf, die uns nochmal ein neues Tätigkeitsfeld eröffnet hat. Damit unsere Mitarbeiter – mittlerweile sind es 15 – die Maschinen optimal nutzen können, werden sie intensiv geschult und auf Weiterbildungen geschickt.“ Ein weiterer entscheidender Faktor sind keine Kompromisse bei der Materialauswahl: „Unsere Ordnungssysteme werden in den unterschiedlichsten Tiefkühlräumen eingesetzt und müssen Temperaturen bis -80 °C teilweise sogar bis -150 °C standhalten. Deswegen verarbeiten wir ausschließlich rostfreies Edelstahl-Dünnblech (14301) in einer Dicke von 0,5 und 0,8 mm“, so Kay Thierfeldt weiter.
Spitzentechnologie – aber keine Spitzenergebnisse?
Um den hohen Qualitätsansprüchen der Branche und T&M zu genügen sowie die Verletzungsgefahr bei der Weiterverarbeitung und beim Endnutzer zu minimieren, sind makellose Blechteile ohne scharfe Kanten und Grate ein absolutes Muss. Damit wird Entgraten zum entscheidenden Prozessschritt. Zum Entgraten nutzt T&M eine SBM-M 1500 von Lissmac. Die Entgratmaschine eignet sich dafür, scharfe Kanten flexibel zu verrunden sowie Blechteile zu entgraten. Innen- und Außenkonturen werden in einem Arbeitsgang von oben und unten bearbeitet – dass sorgt für hohe Prozesseffizienz. Doch es war der Wurm drin: „Trotz Spitzentechnologie auf der Maschinenseite entsprachen die Entgratergebnisse nicht unseren Qualitätsanforderungen. Deswegen wandten wir uns auf eine Empfehlung hin an die Entgratexperten von Boeck. Und das passte von Anfang an – technisch und menschlich. Wir waren von Anfang an begeistert“, so Andre Pielka, Fertigungsleiter bei der T&M Vertrieb OHG.
Harte Werkzeuge für dünne Bleche
Das Spezialgebiet des Experten-Teams rund um die beiden Ingenieure Marc und Jochen Böck sind maßgeschneiderte Werkzeuge für die Blechbearbeitung – vom Schlackeentfernen und Vorschleifen über Entgraten, Verrunden und Oxidentfernen bis hin zum Oberflächenfinish. Die Fertigungsstrategie fußt auf selbstentwickelten Maschinen mit hohem Automationsgrad, strukturierten Hochleistungsprozessen – und Leidenschaft für die Technologie. So kamen die Experten schnell hinter den „Wurm“: „Die große Herausforderung bei T&M lag in den sehr dünnen Edelstahl-Blechen. Bei Blechdicken von 0,5 mm und 0,8 mm hat man an der Kante keine große Angriffsfläche. Um dann die gewünschte Kantenverrundung zu erreichen, sollte man relativ harte Werkzeuge einsetzen, die nur wenig nachgeben und keine hohe Flexibilität haben. Perfektes Einsatzgebiet für unsere Quick Entgratblöcke in der Blue Edition“, erzählt Marc Böck, Geschäftsführer der Boeck GmbH.
Besonders steifes Schleifgewebe mit Zirkonkorund
Die Boeck Entgratblöcke sind optimal für Entgratmaschinen mit Kraftband – so auch für die Lissmac SBM-M 1500. Die Standard-Ausführung, die auch T&M einsetzt, gilt als Klassiker zum Entfernen von leichten Primär- und Sekundärgraten sowie zum Kantenverrunden von Blech. Die Quick-Aufnahme sorgt für schnelle Werkzeugwechsel. Dazu Marc Böck: „Wir haben das System entwickelt, um die Rüstzeiten und den Verschleiß an den Kraftbändern auf ein Minimum zu reduzieren. Das System besteht aus dem Kraftband, den blauen Grundträgerblöcken, die mit dem Kraftband verschraubt sind, und den roten Entgratblöcken. Dank des Schnellspannsystems können die Entgratblöcke einfach und schnell aus den Grundkörpern heraus- und hineingeklickt werden.“ Die Entgratblöcke in der Blue Edition besitzen ein Schleifgewebe mit Zirkonkorund. Dadurch sind sie relativ steif und haben eine hohe Abtragsleistung. Das macht sie zur richtigen Lösung für T&M beim Entgraten und Kantenverrunden der dünnen Edelstahlbleche. Neben der „Blue Edition“ bietet Boeck noch weitere Schleifgewebearten: Die „Brown Edition“ eignet sich für alle Blecharten. Für ein feines Schliffbild bei gleichzeitig hoher Schneidfähigkeit ist die „Grey Edition“ die richtige Wahl. Die „Green Edition“ passt sich sehr gut den Konturen an und übt geringen Druck aus.
Anwendungsorientierte Entwicklung
Dabei hat Boeck Beratung wie Prozessoptimierung gleich mitgeliefert. „Die Entwicklung unserer maßgeschneiderten Entgratwerkzeuge erfolgt einerseits anwendungsorientiert, basierend auf den Entgratanforderungen unserer Kunden, andererseits führen wir aber auch Grundlagenversuche durch. Dadurch erhalten und vertiefen wir kontinuierlich unser Wissen über die Einflussgrößen und deren Wechselwirkungen innerhalb der Prozesskette des Blechentgratens. Davon profitieren selbstverständlich auch unsere Kunden“, so Marc Böck. „So konnten wir T&M empfehlen, die Lissmac-Maschine durch einen Frequenzumrichter zu optimieren. Der Frequenzumrichter ermöglicht einen langsameren Schleifvorgang und verbessert damit das Ergebnis bei der Kantenverrundung deutlich.“
Besser geht es nicht
„Unsere anfänglichen Probleme mit dem Entgratergebnis konnten wir dank des neuen Frequenzumrichters im Zusammenspiel mit den Boeck Entgratblöcken völlig ausräumen. Wir erhalten nun Top-Ergebnisse mit unserer Lissmac-Maschine, die wir ohne die Hilfe speziell von Marc Böck bestimmt so nicht erreicht hätten. Besser geht es eigentlich nicht“, so Andre Pielka, Fertigungsleiter bei T&M Vertrieb OHG. „Es ist so gut wie keine Nachbearbeitung nötig. Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen.“ Kay Thierfeldt ergänzt: „Dabei ist die Zusammenarbeit mit boeck sehr freundschaftlich und läuft völlig unproblematisch. Wenn wir anrufen, wird uns sofort geholfen. Auch wenn es mal schnell gehen muss, ist das kein Thema.“