Die Herausforderung beim Hochleistungs-Tandemschweißen liegt vor allem darin, beide Lichtbögen zu beherrschen. Für den, der diese Kontrolle hat, ist es ein Leichtes, großvolumige Bauteile, Mehrlagen oder lange Schweißnähte im Behälter-, Fahrzeug- und Waggonbau mit Qualität herzustellen. Das bereits am Markt etablierte TPS/i Twin Push-System bekommt nun für solche Herausforderungen Verstärkung – Twin Push Pull-Systeme samt CMT Twin-Prozess. Somit kann ab sofort neben Stahl auch Aluminium mit Tandemschweißsystemen gefügt werden. Die TPS/i Twin Push Pull-Lösung hat ihre Einsatzgebiete im Fahrzeug- und Schienenfahrzeugbau und schweißt Aluminiumprofile oder Druckbehälter mit dem PMC-Prozess (Pulse Multi Control). Das neue System TPS/i CMT Twin verfügt zusätzlich zum PMC-Prozess auch über den CMT-Prozess (Cold Metal Transfer), womit sich nun auch Aluminium, Nickelbasislegierungen oder hochfeste Stähle schweißen lassen. Der kontrollierte Wärmeeintrag von CMT eignet sich außerdem hervorragend für Dünnblechanwendungen. Werden die zwei Twin-Lichtbögen mit unterschiedlichen Leistungen versehen, lassen sich Einbrand und Nahtprofil weiter optimieren.
Abschmelzleistung von bis zu 25 kg/h
In der Praxis werden die Vorteile des Tandemschweißens im Vergleich zum Single-Draht gerade bei hohen Geschwindigkeiten besonders deutlich. Mit Abschmelzleistungen bis zu 25 kg/h und einer Geschwindigkeit von bis zu 4 m/min leisten die Fronius TPS/i Twin-Systeme hier ganze Arbeit. Möglich wird dies mit einer Drahtvorschubleistung je Prozesslinie von rund 30 m/min. Trotz dieser Geschwindigkeit liefert das Schweißgerät verlässliche Einbrandqualität und kerbfreie Schweißnähten. Auf diese Weise können sowohl die Lagenanzahl als auch die Fertigungsdauer reduziert werden. Im Hintergrund regelt das System die Parameter und Einflussgrößen für stets exakte Lichtbögen selbstständig aus. Um absolut stabil schweißen zu können, ist eine hohe Prozesssicherheit notwendig, welche die Kombination von PMC und CMT gewährleistet. Innovative Lösungen für optimalen Drahtvorschub wie die Twin Drive oder die Drahtpuffer-Komponente stellen eine stete Versorgung sicher.
Roboterassistenzsysteme für noch bessere Schweißergebnisse
Die Fronius Twin-Serie hält eine Reihe verschiedener Funktionen und Roboterassistenzsysteme bereit, die den Schweißer dabei unterstützen, den Produktionsprozess so effizient wie möglich zu automatisieren. So sorgt beispielsweise die SFI-Zündung (Spatter Free Ignition) für eine spritzerfreie Zündung und der Slaghammer entfernt die zuvor gebildete Schlacke mittels reversierender Drahtbewegung – für einen sauberen Schweißstart. Seam Tracking gleicht Abweichungen automatisch aus und Touch Sense ermöglicht dem Roboter eine Positionsbestimmung, die dieser nutzen kann, um Positionierungs- und Bauteiltoleranzen auszugleichen. Wire Sense vermisst solche Toleranzen und übermittelt sie direkt an den Roboter. All dies reduziert Schweißfehler, Nacharbeit oder gar Ausschuss, was direkt zu höherer Effizienz beim Hochleistungsschweißen beiträgt.